Sonntag, 14. Februar 2010

Wie ich zu einem IKEA-Spezialisten wurde...

Eins vorweg! Für diesen Blogartikel habe ich kein Honorar vom schwedischen Möbelkonzern IKEA erhalten, obwohl... wenn ich es mir recht überlege, gleich morgen werde ich eine entsprechende Forderung nach Stockholm schicken!

Vor einiger Zeit wurde mir der dienstliche Auftrag erteilt, innerhalb von zwei Wochen eine Wohngruppe für acht Kinder einzurichten. Aus Erfahrung, immerhin hatte ich vor anderthalb Jahren mein eigenes Zuhause komplett neu ausgestattet, wusste ich, dass vieles möglich ist, aber alles so seine Zeit braucht. Wo, bitteschön, bekommt man heute ein Bett vor Ablauf von sechs Wochen geliefert? Ich brauchte aber gleich acht davon, und zwar innerhalb von wenigen Tagen! Ganz zu schweigen von den anderen Einrichtungsgegenständen, den Schränken, Regalen, Kommoden, Polstermöbeln, Schreibtischen, Stühlen, Tischen und so weiter!

Also beschloss ich, mich des Rettungsankers IKEA zu bedienen. Klar, vor vielen Jahren hatte ich mir dort mal einen "Lack"-Abstelltisch mit passendem Wandregal gekauft, und das legendäre und evergreene "Billy" sorgt noch heute für Ordnung in meinem Keller... aber eine komplette Wohnungseinrichtung dort zu erstehen, überschritt bisher mein Vorstellungsvermögen.

Ich schnappte mir also den 388 Seiten starken Katalog und loggte mich auf www.IKEA.de ein, suchte nach Passendem, erfuhr dabei, welch schöne Namen Möbelstücke haben können... wo sonst heißt ein simpler Stuhl "Tobias" oder eine Küchenbank "Ingolf"? Ich wunderte mich dabei allerdings, warum IKEA so sparsam mit Frauennamen umgeht!? Oder ist "Irja" ein Mädchenname? Schlimm wäre es, denn dahinter versteckt sich bei IKEA ein Gardinenstangenset.

Ich lernte auch, dass "Hemnes"-Kommoden in fünf verschiedenen Farben lieferbar sind, nämlich in weiß, rot, gelb, blau und schwarzbraun. Theoretisch jedenfalls, denn die Kommoden mit vier Schubfächern gibt es nur in blau! Warum das so ist, konnte mir vor Ort niemand erklären.

Vor Ort... IKEA wurde beinahe mein zweites Zuhause, so oft überzeugte ich mich dort von der Qualität und dem Aussehen der von mir ausgewählten Stücke, kaufte ein und sorgte so für neue Umsatzrekorde.

Ob ihr es nun glaubt oder nicht, tatsächlich gelang es mir, die WG fristgerecht einzurichten! IKEA sei Dank! Beinahe alles, was ich haben wollte, konnte ich gleich mitnehmen, für die Sachen, die nicht am Lager waren, fand ich einen akzeptablen Ersatz. Leid taten mir nur meine Mitarbeiter, die waren nämlich für den Zusammenbau der vielen Teile verantwortlich.

Zum Schluss möchte ich noch ein Vorurteil über IKEA ausräumen. Es fehlten weder Schrauben noch Dübel, ganz im Gegenteil... mit dem was ich jetzt übrig habe, könnte ich bequem fünf weitere Teile zusammen basteln.

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